Im September 2018 zeigte die
CHIRON Group auf der AMB in Stuttgart erstmals das Bearbeitungszentrum FZ 16 S
five axis. Wichtiger Part für hohe Produktivität ist der schnelle, automatische
Wechsel der bis zu 162 Werkzeuge im Pick-up-Verfahren. Doch was ist mit dem Weg
der Werkzeuge in und aus der Maschine? Wie lässt sich gewährleisten, dass
das richtige Werkzeug gerüstet wird? Wie kann der Austausch der Werkzeuge maximal
sicher und höchst effizient erfolgen?
Fragen, auf die ZOLLER
und die CHIRON Group nach dem Motto »better together« im Rahmen eines Kooperationsprojekts
überzeugende Antworten gesucht und gefunden haben. Der Ansatz: Das
CHIRON-Bearbeitungszentrum FZ 16 S five
axis in die ZOLLER Smart Factory in Pleidelsheim einzubinden, um
gemeinsam innovative Vorgehensweisen für das Einbringen von Werkzeugen in die
Maschine zu erproben und serienreif weiterzuentwickeln.
Klassisch, aber kritisch:
manuelle Dateneingabe
Der klassische Weg läuft
so: Der Bediener druckt am Einstellgerät ein Etikett aus, geht
mit dem Werkzeug an die Maschine und gibt die Daten ein.
Allerdings ist laut Statistik jeder 20. Tastaturanschlag ein Fehler, da wird
aus einer 4 schnell eine 1, aus einer 5
eine 8. Klingt harmlos, kann aber in der Fertigungspraxis zu Problemen in der
Bearbeitung bis hin zum Maschinencrash führen.
»Wir führen in der Smart Factory das Know-How von Maschinenherstellern wie der CHIRON Group mit unserer Expertise zusammen. So lässt sich Vernetzung, Digitalisierung und Automation weiterdenken, real weiterentwickeln und natürlich auch live erleben.«
Bernd Schwennig
Leiter Vertrieb Automation ZOLLER
Smarte Lösung, Part 1: Sicherer
Datentransfer statt Zettelwirtschaft
Kernkompetenz von ZOLLER ist das Einstellen und Messen der
vorbereiteten Komplettwerkzeuge. Erster Schritt der smarten Lösung ist das
Vernetzen von Einstell- und Messgerät und
Bearbeitungszentrum. Der Datentransfer kann sehr sicher, aber auch recht
kostenintensiv, über RFID-Tags erfolgen. Ebenso sicher und auch für kleinere
Unternehmen einfach und kostengünstig realisierbar ist – neu – die
Datenübergabe via DataMatrix-Code.
Der Ablauf ist denkbar
einfach: Am Einstellgerät wird der Code auf dem Werkzeughalter mittels
Handscanner eingelesen, das Werkzeug vermessen, die Ist-Daten werden in der
zentralen Werkzeugdatenbank abgelegt. Am Bearbeitungszentrum befindet sich
ebenfalls ein Codeleser, mit dem das Werkzeug eindeutig identifiziert wird. Die
Maschinensteuerung ruft sich die Messdaten einschließlich aller weiteren für
das Werkzeug erforderlichen Informationen direkt aus der Werkzeugdatenbank ab
und liest diese in die Maschine ein – eindeutig, fehlerfrei, automatisch.
Sicherer Datentransfer
ist nur einer der Vorteile: Über die Produktions-Analysesoftware »flash« der
Spezialisten aus Pleidelsheim lässt sich die Werkzeugstandzeit nach dem
Ampelprinzip live abfragen. Erreichen die Werkzeuge die Warngrenze, erfolgt
eine Meldung im Werkzeugeinstellraum, das neue Werkzeug kann vorbereitet und
rechtzeitig bereitgestellt werden.
Smarte Lösung, Part 2: Kommunikation,
Schutz und dynamisches Agieren via ProtectLine
Ein weiteres Ergebnis des Kooperationsprojekts von ZOLLER und der CHIRON
Group ist das Einbinden der vollständigen Werkzeugmodelldaten in ProtectLine.
Der digitale Zwilling
der Maschine wird vollautomatisch mit den gesamten Werkzeugdaten –
Werkzeuggeometrie und Werkzeughaltergeometrie – komplettiert. So entsteht ein
hocheffizienter Ablauf zum Erstellen des digitalen Zwillings, der die
Systemgrundlage für den präventiven Kollisionsschutz der Maschine via
ProtectLine bildet. »Mit der vollautomatischen Integration der Werkzeuge schaffen
wir einen Riesenmehrwert«, so Pascal Schröder, Entwicklungskoordination Digitalisierung der CHIRON
Group.
Für den digitalen
Werkzeug-Zwilling wird am Zoller Voreinstellgerät ein 3D-Scan erstellt und für
die Bearbeitungszentren der CHIRON Group automatisch im passenden Datenformat
zur Verfügung gestellt.
»Mit der vollautomatischen Integration der Werkzeuge in ProtectLine schaffen wir einen Riesenmehrwert. Einerseits erhöht sich der Bedienkomfort signifikant, anderseits wird eine wesentliche Fehlerquelle – falsche oder fehlerhafte Werkzeugdaten im digitalen Modell – ausgeschlossen.«
Pascal Schröder
Entwicklungskoordination Digitalisierung der CHIRON Group
Smarte Lösung, Part 3: automatisiertes
Werkzeughandling mit »cora«
Beim Bearbeiten schwer zu
zerspanender Materialien, wie beispielsweise Inconel oder Titan, müssen die
Werkzeuge im schnellen Rhythmus getauscht werden, auch häufig wechselnde
Auftragsfolgen bedingen entsprechend häufige Rüstprozesse. Das kostet Arbeits-
und Maschinenzeit – immer nur Minuten, die sich jedoch über die Zeit und den gesamten
Maschinenpark aufsummieren. Mit »cora«, der kooperativen Roboter-Assistenz von
ZOLLER in Kombination mit den Bearbeitungszentren der CHIRON Group, lassen sich
Rationalisierungspotenziale erschließen und klare Effizienzsteigerungen
erzielen.
Die Vorteile:
Zeit sparen durch
automatisiertes Werkzeughandling am Einstellgerät
Optimierte Produktion
dank automatisierter Werkzeuglogistik
Durchgängiger
Datentransfer für maximale Sicherheit
Daten- und
Bestandstransparenz
Vermeiden
werkzeugbedingter Spindelstillstände
Hoch produktiv auch mit
kleineren Werkzeugmagazinen
Sehr gute Lösung,
zukunftsweisend, so digital …
… tolles Tool, viele
Anwendungsmöglichkeiten: Ein kleiner Auszug aus dem durchweg positiven Feedback
des Webinars von Bernd Schwennig für den Vertrieb der CHIRON Group.
Sie wollen sich Ihr
eigenes Urteil bilden? Vereinbaren Sie einen individuellen
Online-Präsentationstermin oder direkt einen Besuchstermin in der Smart Factory
in Pleidelsheim. Hierfür kontaktieren Sie bitte den für Sie zuständigen
Vertriebsmitarbeiter der CHIRON Group oder gehen auf ZOLLER zu.
Alternativ erhalten Sie einen ersten
Einblick auf der OPEN HOUSE ONLINE im Innovation Talk
von ZOLLER zum Thema »Effizienz steigern,
Qualität sichern – integriertes Toolmanagement und innovative Datenübertragung
in der Praxis«.
»Wir bei ZOLLER betrachten Werkzeuge grundsätzlich mit einem Systemansatz, der Identifikation, Voreinstellen, Messen, Inspektion, Automatisierung, Speichersysteme, Software, Datentransfer und digitale Zwillingslösungen umfasst. All das ist im Kooperationsprojekt mit der CHIRON Group perfekt umgesetzt.«
Bernd Schwennig
Leiter Vertrieb Automation ZOLLER
Erfolg ist messbar
Unter
diesem Motto bietet die E. Zoller GmbH & Co. KG innovative Einstell- und
Messgeräte, Software zur Messung, Inspektion und Verwaltung von
Zerspanungswerkzeugen sowie Automationslösungen.
Gegründet 1945 von Alfred Zoller, ist das
Unternehmen nach wie vor unabhängiges Familienunternehmen, bis heute fokussiert
auf Lösungen für mehr Wirtschaftlichkeit in der zerspanenden Fertigung.
Aktuell sind weltweit rund 42.000
Einstellgeräte und Softwarelösungen im Einsatz, betreut von Service- und
Vertriebsniederlassungen in den wichtigsten Märkten und Partnern in insgesamt 59
Ländern. Entwicklung und Montage sind komplett »Made in Germany«, finden am Stammsitz
in Pleidelsheim nahe Stuttgart statt. Hier hat ZOLLER 2020, pünktlich zum 75-jährigen
Jubiläum, ein neues Gebäude eingeweiht und verfügt nun über 37.000 m2Fläche. Das Gebäude ist mit Erdwärme, Photovoltaik, Wasserkraft und grünem Dach
auf Nachhaltigkeit ausgelegt, bietet beste Bedingungen für rund 400 Mitarbeiter
und für Schulungen in der ZOLLER Academy. Herzstück ist das innovative Technologie-
und Kundenzentrum, die Smart Factory.