Herr Boi, ganz
einfach gefragt: Warum hat die CHIRON Group einen 3D-Metalldrucker entwickelt?
Die CHIRON Group bietet
ihren Kunden Komplettlösungen aus einer Hand. Eben nicht nur
Bearbeitungszentren, nicht nur Automation – und nicht nur, wie andere Anbieter,
3D-Metalldrucker. Additive Verfahren sehen wir als ideale Ergänzung zu subtraktiven.
Unser Fokus liegt auf dem Abtragen von Material, richtig. Aber auch beim
Auftragen profitieren unsere Kunden vom umfassenden Know-how, das wir in der
Metallbearbeitung und bei Werkzeugmaschinen aufgebaut haben. Von daher ist das
Erweitern unseres Portfolios um den 3D-Metalldruck absolut schlüssig.
Wofür genau eignet
sich der AM Cube, wie löst er das Versprechen ein, ein echtes Multitalent zu
sein?
Beim 3D-Metalldruck geht es um kleine
Stückzahlen – daher muss eine Anlage flexibel sein. Der AM Cube ist auf die Fertigung
größerer Bauteile mit hohen Materialpreisen oder langen Beschaffungszeiten
ausgelegt und eignet sich damit für den Einsatz im Maschinen- und Werkzeugbau,
in der Energieerzeugung oder im Aerospace-Bereich. Besonderheit und großer
Unterschied zu anderen 3D-Metalldruckern ist die Möglichkeit,
den Auftragskopf im laufenden Prozess zu wechseln. Braucht es für ein großes,
komplexes Werkstück also sowohl ein hohes Auftragsvolumen als auch gute Oberflächenqualität,
dann lässt sich das mit dem AM Cube hervorragend realisieren.
Das Wichtigste zum AM Cube, präsentiert in 3 Minuten, 27 Sekunden:
Man kann also mit
dem AM Cube 3D-Druck und Beschichten kombinieren? Gibt es weitere
Kombinationen?
Ja, da der AM Cube
drei Auftragsköpfe hat, ist man hier völlig flexibel: beim Beschichten geht
sowohl Innen- wie Außenbeschichten. Zusätzlich lässt sich mit jedem
Auftragskopf das Material wechseln. In der einen Phase der Produktion
erfolgt das Laserauftragschweißen mit Draht, in der anderen mit Pulver. Klingt
nach einem einfachen Wechsel, war jedoch in der Entwicklung extrem
anspruchsvoll. Daher haben wir diese innovative Technologie auch zum Patent
angemeldet. Unsere Kunden können also sicher sein, mit dem AM Cube das
Originalverfahren der CHIRON Group zu bekommen.
Auftragskopf zum Innenbeschichten, zwei weitere befinden sich in Parkposition.
Laserauftragschweißen
Beim Laserauftragschweißen wird ein Substrat-Werkstoff mittels
Laserstrahlung aufgeschmolzen und metallurgisch mit dem Schweißzusatzwerkstoff
verbunden. Dieses Verfahren bietet den Vorteil einer geringen thermischen
Belastung und eignet sich, um Beschädigungen zu reparieren, Komponenten
punktuell zu verstärken und die originale Geometrie von Bauteilen durch
Materialauftrag aufzubauen.
Wann ist Draht als
Auftragsmaterial erste Wahl, wann Pulver?
Pulver eignet sich sehr gut
zum Beschichten, speziell für dünne oder gradierte Schichten. Innenbeschichtungen lassen sich nur mit Pulver
realisieren. Draht wiederum hat den Vorteil, dass das Schweißzusatzmaterial zu
100 Prozent in den Materialaufbau eingeht, zudem ermöglicht der Prozess hohe Auftragsraten.
Sie sprachen die
Erfahrung in der Metallbearbeitung an, die in die Entwicklung der Anlage eingeflossen
ist. Welche Merkmale der Bearbeitungszentren finden sich im AM Cube wieder? Ist
der 3D-Metalldrucker wirklich ein »echter CHIRON«?
Konzipiert ist der
AM Cube wie eine klassische Werkzeugmaschine mit einem kartesischen
Koordinatensystem. Programmiert wird mit normiertem DIN-ISO-Code oder, bei
komplexen Bauteilen, mit einem CAD-/CAM-Software-Tool aus dem
Siemens-NX-Baukasten. Die Steuerung lässt sich durchgängig mit bewährten
Siemens-Komponenten realisieren: von der Hardware bis hin zur Programmierung
des AM Cube. Des Weiteren ist der AM Cube als Plattform ausgelegt und kann, mit
relativ wenig Aufwand, von 3- auf 4- oder 5-achsiges Bearbeiten umgerüstet
werden.
Letzte Frage: Wie
steht es um die Produktions- und wie um die Bedienersicherheit?
Hier müssen wir zwischen Lasersicherheit und Arbeitsschutz
unterscheiden. Um die Lasersicherheit zu gewährleisten, ist der AM Cube mit
modernster Sensorik ausgestattet und erfüllt alle wichtigen Sicherheitsvorgaben
für einen Betrieb ohne Bedienerüberwachung. Beim Einsatz von Pulver als
Schweißzusatzwerkstoff wird der gesamte Arbeitsraum abgesaugt, um eine
Belastung der Bediener durch schwebende Pulverpartikel zu vermeiden.
Die Highlights auf
einen Blick
Flexibel
Beschichten
Reparatur
3D-Druck
Modular
Automatischer Wechsel des Auftragskopfs
Schweißzusatzmaterial Draht oder Pulver
3D-Druck oder Beschichten
Innen- und Außenbeschichten
»Easy to use«
Innovative
Bedienoberfläche mit TouchLine
Bekannte
Steuerungskomponenten von Siemens
Programmierung
in DIN ISO oder CAM
Kartesisches
Koordinatensystem
Sie wollen mehr über den AM Cube und seine vielen Talente wissen? Oder
interessieren sich für AM Coating, eine Anlage zum Beschichten von
Bremsscheiben?
Ausführliche Informationen finden Sie auf der CHIRON Group Website.
Oder Sie sprechen direkt mit Axel Boi, Head of Additive Manufacturing.
Axel Boi
Tel. +49 7461 940-3871
[email protected]